von Sabine Holroyd
Wertheim. 31 Lieder in knapp drei Stunden: Die neun Bandmitglieder von „Schlagerprinz“ – allesamt aus der Region – gaben alles, um ihre vielen Fans im Wertheimer Burghof glücklich zu machen. In neuen samtenen
Bühnenoutfits glitzerten und glänzten sie mit Sänger Manu Both um die Wette. Der Frontmann, im „wahren“ Leben eher ein ruhiger Typ, eskalierte einmal mehr in Gold. Ein Abend wie gemacht für die ganz großen Gefühle
Es war das erste Konzert der quietschfidelen Truppe auf der Wertheimer Burg – und es war Sommer.
Ein wunderschöner Abend wie gemacht für große Gefühle, Blümchenstirnbänder, Polyesterhemden, Schlaghosen und rosa Herzchenbrillen. Und selbst wenn es gegossen hätte wie aus Kübeln – nach Hause gegangen wäre wohl fast niemand.
Schließlich gibt es ja auch für schlechtes Wetter gute Lieder – Michael Holms „Barfuß im Regen“ zum Beispiel. Der Schlagerlegende wurde dafür mit zwei anderen Hits an diesem Abend gehuldigt: „Mendocino“ und „Tränen lügen nicht“. Viele Hits der großen Schlagerlegenden Sänger anderer großer Erfolge, die an diesem Abend erklangen, leben in ihren Liedern weiter: Udo Jürgens, von dem der „Schlagerprinz gleich sechs Titel sang – Griechischer Wein“, „Mit 66 Jahren“, „Das ehrenwerte Haus“, „Ich war noch niemals in New York“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Liebe ohne Leiden“. Jürgen Marcus war mit „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ vertreten, Costa Cordalis mit „Anita“, und von Rex Gildo spielte die Band „Fiesta Mexicana“. Natürlich kommt ein echter Schlagerabend auch nicht ohne die riesen Hits von Roland Kaiser, Howard Carpendale und Jürgen Drews aus, mit denen sie die Burg erbeben ließen. Auf ihre Fans kann sich die neunköpfige hochmusikalische Combo dabei immer verlassen – textsicher bildeten sie einen stimmgewaltigen Chor.
Besonders witzig wurde es immer dann, wenn Sänger Manu wahrscheinlich nicht immer ganz der Wahrheit entsprechende Anekdoten aus seinem Leben zum Besten gibt und zuweilen selbst darüber lachen muss, was er da so alles erzählt.
Oder wenn er, wie bei Karel Gotts „Biene Maja“ geschehen, den Text vergisst und von der „gelben Biene“ singt. Wie es sich für einen echten Leadsänger gehört, suchte er am Ende dieses unvergesslichen Abends auch das Bad in der Menge und hatte dabei genauso viel Spaß wie das vorwiegend weibliche Publikum. Für den „Schlagerprinz“ geht es nun nach seinem grandiosen Erfolg in heimatlichen Gefilden mit der Tournee weiter. Die nächsten Termine
in der Region stehen jedoch auch schon fest: Am 26. Dezember spielt die Band wieder bei den „Bischemer Kröten“ in der Stadthalle und am 3. Juli 2026 erstmals auf dem Tauberbischofsheimer Altstadtfest. Auch bei ihrer Premiere auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest kam die Band kürzlich so gut an, dass sie gleich für nächstes Jahr wieder verpflichtet wurde: Dort tritt sie dann am 13. Juli 2026 auf.